Legasthenie

Probleme mit der gesprochenen und geschriebenen Sprache. Als Ursache werden eine genetische Disposition (vererbt, Chromosom 15 und 6), Probleme bei der auditiven und visuellen Wahrnehmungsverarbeitung, der Verarbeitung der Sprache und vor allem bei der phonologischen Bewusstheit angenommen. Die Störung tritt isoliert und erwartungswidrig auf, das heißt, die schriftsprachlichen Probleme entstehen, ohne dass es eine plausible Erklärung wie eine generelle Minderbegabung oder schlechte Beschulung gibt. Man geht davon aus, dass etwa 7% der Kinder betroffen sind.


Pädagogische Definition:

“ Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens.“ Dr. Astrid Kopp Duller

Die Legasthenie ist eine biogenetische Anlage und besteht somit ein Leben lang. Nur durch spezielles Training können Fortschritte erzielt werden.

 

Erkennungsmerkmale von Legasthenie:

Viele Rechtschreibfehler meist bei „leichten“ Wörtern, schwierige Wörter werden meist mühelos geschrieben, differenzierte Fehlersymptomatik wie Buchstabenauslassungen, Dehnungsfehler(geen statt gehen), Schärfungsfehler (esen statt essen), Vertauschungen von z.B. harten und weichen Konsonanten (Gind statt Kind9, Groß- und Kleinschreibung, im gleichen Text unterschiedliche Schreibweise eines Wortes (spugen, spukken, sbucken, spucken…), das Training an den Fehlern alleine genügt nicht.